3 Tage mit schlechtem Wetter.

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2 Gedanken zu “Streetfotographie !? 1”

  1. Peter R sagt:

    Tja, Streetfotogaphie – was gilt? Unser Herr Waltz gab dies dazu:

     

    Einfache Street Photography Tipps – große Wirkung

    Ich gebe oft Fotoworkshops und ich habe beim Arbeiten mit den Workshop Teilnehmern gemerkt: Das Umsetzen ganz einfacher Street Photography Tipps führt zu deutlich besseren Bildern. Die Tipps Nr. 11 bis Nr. 14 sind besonders einfach umzusetzen.

    Und hier mein erster Tipp:

    Vergiss alle Street Photography Tipps

    Das klingt paradox, schließlich kannst du jetzt aufhören zu lesen. Es bedeutet einfach nur: Bilde dir deine eigene Meinung:

    Es gibt nämliche ziemlich viele fragwürdige „Vorschriften“ in der Streetfotografie. Hier ein paar Beispiele:

    • Nicht Leute von hinten fotografieren, weil das langweilig ist.

    • Nicht croppen, weil das nur zeigt, dass man beim Machen Bild den falschen Ausschnitt gewählt hat.

    • „Echte“ Street Photography ist schwarzweiss.

    Tatsächlich werden Bilder, die Menschen von hinten zeigen, bei Straßenfotografie Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet (Lensculture Street Photography Awards 2017).

    Der Pate der modernen Street Photography Henri Cartier-Bresson war kein Freund des Croppens. Gleichzeitig hat er sein legendäres „Pfützen-Sprung“ Bild deutlich beschnitten. Und nur durch den Crop ist dieses Bild zu einer der ikonischen Straßenfotografien des 20. Jahrhunderts geworden.

    Viele Street Photography Klassiker, Bilder die wir alle kennen und schätzen, sind in schwarzweiss. Das bedeutet nicht, anspruchsvolle Streetfotografie muss in schwarzweiss sein, es heisst nur: Damals wurden vor allem Schwarzweiß-Filme verwendet. Die Frage ist also: Würde Henri Cartier-Bresson und seine Mitstreiter heute auch noch in schwarzweiß fotografieren? Das ist natürlich Spekulation. Es fällt jedoch auf: Fast alle bekannten Straßenfotografen arbeiten heute in Farbe.

    Eine Definition von Street Photography

    Was ist eigentlich Street Photography? Wie lautet die Definition von Street Photography? Wer Streetfotografie betreiben will, braucht eine Idee von dem, was Streetfotografie eigentlich ist.

    Natürlich gibt es viele unterschiedliche Definitionen von Street Photography. Gleichzeitig können sich viele Fotografen auf die folgenden fünf Grundsätze verständigen:

    1. Street Photography trifft eine fotografische Aussage über das menschliche Sein im öffentlichen Raum. Der visuelle Stil reicht dabei von dokumentarisch bis surreal.

    2. Meistens sind Menschen auf dem Bild, das ist aber nicht zwingend. Ein Streetfoto kann ein Bild von einem Blatt, einem Hund oder von Wolken sein.

    3. Street Photography ist nicht auf die Straße beschränkt. Bahnhöfe, Museen, der Strand, kurz jeder öffentliche Raum ist zulässig.

    4. In einem Streetfoto soll nichts arrangiert oder gestellt sein.

    5. Die Nachbearbeitung fällt in der Street Photography moderat aus und soll die Integrität des Bildes nicht verletzen. Elemente hinzufügen oder entfernen oder Techniken wie „selective coloring“ oder HDR werden oft abgelehnt.

    Jenseits dieser Regeln liegt es ganz allein an dir, wie du Streetfotos machst. Ich finde es übrigens viel wichtiger gute Bilder zu machen, als sich über Street Photography Regeln den Kopf zu zerbrechen oder darüber zu diskutieren, ob dieses oder jenes Bild jetzt wirklich noch Streetfotografie ist.

    15 Street Photography Tipps für bessere Bilder

     

  2. Matthias Lemcke sagt:

    Hallo Peter,

    nachdem die Weihnachtstage rum sind und das neue Jahr angefangen hat, ich aber noch Urlaub habe, dachte ich mir, ich kommentiere mal Deine Street-Bilder. Zunächst habe ich mich gefragt, was Street-Fotografie den nun heißt (d.h. ob ich mit meiner Idee richtig liege) und habe folgende Definition gefunden:  „Street Fotografie oder Straßenfotografie ist eine Art Dokumentarfotografie, die eine Zen-ähnliche Vertrautheit mit den dargestellten Motiven verrät, auf die der Fotograf an öffentlichen Plätzen, wie etwa Straßen, Parks oder Einkaufszentren, instinktiv reagiert hat. Dabei steht nicht technische Perfektion im Vordergrund, sondern es gilt, die Szene so festzuhalten, daß das Foto das Wesentliche von Ort und Zeit wiedergibt.“ Es gibt da noch viele ergänzende negative Definitionen, die ich mir sparen will. Nach der obigen Definition kommt es wohl in erster Linie darauf an im Bild eine Geschichte festzuhalten, die an einem Ort passiert, wobei meistens Menschen beteiligt sein werden. Entscheidend ist nach den nicht wiedergegeben Negativ-Definitionen aber vor allem, dass dabei die Würde der abgebildeten Menschen gewahrt bleibt (https://fokussiert.com/2012/08/23/einfuehrung-in-die-street-fotografiestrasenfotografie-teil-1-wie-definiert-man-street/ für denjenigen, der weitere Informationen nachlesen will).

    Das jetzt mal als Ausgangslage für meine Kommentare:

    #1 Grundsätzlich eine, meiner Meinung nach gut gewählte Szene, die handelnden Personen, auf die es meiner Meinung nach ankommt (besonders gut getroffen ist der rauchende Mann), gehen vor dem DB-Hochhaus ziemlich unter. Ich habe es mal größer gezoomt, da kommt die Straßen-Szene ganz anders rüber (und die Umgebung geht weitgehend verloren). Vielleicht wäre das Bild noch besser geworden, wenn Du Dich mehr in die Laufrichtung der Leute positioniert hättest.

    #2 Streetfotografie? Zumindest hätte der grüne Ampelmann vollständig hinter der linken Figur rausgucken müssen

    #3 Schade, dass die rote Jacke nicht weiter in den „Gang“ hineinragt, oder zumindest die Person im Hintergrund den Gang entlang gelaufen kommt. Da gefällt mir die #4 viel besser, auch wenn die beiden Mädels posen.

    #5 Das beste Bild von dieser Serie. Wenn das Handy der linken Person auch noch zu sehen wäre, wäre das Bild perfekt – aber auch so spricht das Bild zum Betrachter. Sehr gut hast Du auch das Stelenfeld erwischt. Gefällt mir sehr gut.

    #6 Naja, zwei Mädels halt, es fehlt die Umgebung und der Kontext in dem sie sich bewegen.

    #7 Auch eine schöne Straßen-Szene, die drei Herren auf den Leihfahrrädern. Vielleicht bist Du etwas zu dicht dran gewesen, mir fehlt etwas Umgebung in die man die Herren einordnen kann. Das gleiche gilt für die #8. Den Touri-Bespaßer hast Du sehr gut getroffen, auch Deine Position ist toll gewählt, es fehlt nur die Umgebung in der er sich aufhält.

    #9 Ein super Bild. Der bunte Clown in der Menge der vorbeiziehenden Menschen, die zudem noch fast monochrom sind; auch die Position und die Blickrichtung perfekt – klasse! Das einzige, was ich noch anzumerken hätte: auch hier hätte der Ausschnitt für meinen Geschmack noch etwas weiter gewählt werden können.

    #10 Auch hier gilt meiner Meinung nach, dass der Ausschnitt größer hätte gewählt werden können. Es fehlt die Erkenntnis wo die beiden Personen hinzeigen. Ansonsten hast Du die Szene aber genial getroffen, sogar etwas Bewegungsunschärfe ist in den Händen zu sehen. So stelle ich mir Streetfotografie vor!

    #11 Ein sehr schönes Foto, was einen zum Hingucken und erforschen einlädt, für meinen Geschmack aber keine Streetfotografie. Das wäre anders, wenn am ersten Tisch ein paar Leute sitzen würden.

    #12 Hier gilt dasselbe wie bei 11. Du hättest die Leute die Treppe weiter hochkommen lassen sollen, dann wäre es sicher auch ein tolles Street-Foto geworden. So ist es halt „nur“ ein interessantes, gelungenes Foto.

    #13 Ein interessantes Foto, mir dominiert nur der Glas-/Betonkomplex links das Bild zu sehr. Wenn Du den Bildausschnitt deutlich kleiner wählen würdest und die Personen mehr in den Fokus setzen würdest, würde das Bild meiner Meinung nach sehr gewinnen. Die Bewegungsunschärfe stört da eigentlich gar nicht.

    #14 Eine schön eingefangene Szene – aber was macht der Besitzer vom Fahrrad und wo ist der überhaupt? Wenn der natürlich blutend neben dran liegt war es gut, dass Du den nicht mit aufgenommen hast.

    #15 Auch ein toll getroffenes Bild – eine tolle Perspektive, aber Street?

    #16 Eine schöne Szene im Café, die Atmosphäre mit den vielen Bildern kommt gut rüber. Der Blick wandert aber etwas verloren durch des Bild und landet dann schließlich bei Herrn Beuys, der ja vermutlich nicht der Hingucker sein soll. Vielleicht hättest Du die junge Frau am unteren Bildrand, oder die Bedienung, die beide in Richtung der Kamera gucken, noch etwas mehr herausarbeiten sollen, dann wären sie der Kristallisationspunkt des Bildes geworden.

    Soviel zu Deiner ersten Serie, es würde mich interessieren, was Du noch an schönen Fotos mitgebracht hast.

    Viele Grüße

    Matthias

     

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